Lady Democracy (2024)
Mixed Medial (Öl, Blattmetall, Collage) auf Leinen
50 x 50 cm
Lady Democracy – I have a dream
„Lady Democracy I“ (2024, Mixed Media auf Leinwand, 50×50 cm) ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Zustand der Demokratie und den Bedrohungen, denen sie in der Gegenwart ausgesetzt ist. Das Werk verknüpft historische und zeitgenössische Ausdrucksformen in einer vielschichtigen Komposition, um die Fragilität und die Ambivalenzen demokratischer Werte zu beleuchten.
Die goldenen Elemente im Hintergrund spiegeln den Konflikt zwischen ökonomischen Eigeninteressen und demokratischen Idealen wider. Gold verkörpert hier nicht nur Wert, sondern fungiert zugleich als Mahnung vor der Versuchung, kapitalistische Interessen über die Integrität demokratischer Werte zu stellen. Dieser Kontrast wird durch die direkte Auseinandersetzung mit sozialen Ungerechtigkeiten, wirtschaftlichen Zwängen und politischen Konflikten des Alltags verstärkt. Die Verwendung alltäglicher Materialien und Textfragmente unterstreicht, dass Demokratie keine abstrakte Idealisierung ist, sondern fest im gesellschaftlichen Alltag verankert und kontinuierlich verteidigt werden muss.
Das Werk enthält historische Verweise, die die Verletzlichkeit demokratischer Systeme betonen. Der Eingang zu Auschwitz dient als Mahnmal für die verheerenden Folgen von Totalitarismus und Unterdrückung, die eintreten, wenn demokratische Strukturen zerstört werden. Die Darstellung eines indonesischen Widerstandskämpfers verdeutlicht, dass Freiheitsbewegungen weltweit stattfinden – oft jenseits der westlichen Wahrnehmung, die mit einer kolonialen Perspektive betrachtet. Auch die Erwähnung von „Gaza“ verweist auf die komplexen globalen Kämpfe um Gerechtigkeit und zeigt, wie selektiv und manipuliert unsere Wahrnehmung oft ist.
Der Verweis auf Víctor Jaras „El Derecho de Vivir en Paz“ erinnert an den gewaltsamen Sturz der chilenischen Demokratie. Der von den USA unterstützte Putsch gegen Salvador Allende macht deutlich, wie anfällig Demokratien für äußere Einflüsse und komplexe geopolitische Interessenverflechtungen sind, die oft durch wirtschaftliche und strategische Machtansprüche motiviert werden. Jara, als Symbol des Widerstands und des Strebens nach Frieden, steht für die Opfer, die die Verteidigung demokratischer Werte erfordern kann.
Das Werk stellt eine drängende Frage: Wie widerstandsfähig ist die Demokratie in einer Welt, die von wachsender Ungleichheit und der Macht global agierender wirtschaftlicher Eliten geprägt ist? Die Parallelen zu Chile sind unverkennbar – neoliberale Interessen und der Einfluss transnationaler Akteure setzen die Demokratie erneut unter Druck. Globale Konzerne und technokratische Oligarchen, die den Zugang zu Informationen kontrollieren, untergraben die Selbstbestimmung der Bürger*innen. Diese subtile Macht, die durch Algorithmen und soziale Medien auf das alltägliche Leben einwirkt, zersplittert die gesellschaftliche Realität in isolierte Gruppen, indem sie Filterblasen und Echokammern schafft, die den Dialog zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Schichten erschweren. Der öffentliche Diskurs wird ausgehöhlt, Manipulation und Spaltung nehmen zu, und die demokratische Struktur gerät ins Wanken.
„Lady Democracy I“ verdeutlicht, dass Demokratie ein lebendiger Prozess ist, der nur durch aktive, inklusive Beteiligung und tiefgehende, selbstkritische Auseinandersetzung erhalten werden kann. Teilhabe bedeutet hier nicht bloße Anwesenheit, sondern eine engagierte Mitgestaltung, während kritische Reflexion eine fortlaufende Hinterfragung bestehender Strukturen und Werte impliziert. Die Tiefe und Vielschichtigkeit des Werkes, die sich einer Reproduktion entziehen, stehen sinnbildlich für die einzigartige Qualität menschlicher Begegnungen und den direkten Austausch, der durch keine technische Nachbildung ersetzt werden kann. Die Materialität – etwa die Verwendung von Filzwolle, der Glanz des Blattmetalls – sowie die Haptik und die vielschichtigen Elemente des Werkes lassen sich im Druck oder in einer digitalen Fotografie nicht vollständig erfassen. Sie weisen auf die Komplexität demokratischer Gesellschaften hin, die nicht auf eine flache, vereinfachte Darstellung reduziert werden können.
Für Interessierte steht das Original zum Erwerb bereit. Bei Interesse freue ich mich über eine Kontaktaufnahme, um weitere Details zu besprechen.
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