Supergedenkjahr (2014)
Acryl auf Leinwand
– Triptychon –
50 x 100 cm
100 x 100 cm
70 x 100 cm
Supergedenkjahr: Reflexionen über Zeit und Geschichte
Das Jahr 2014 wurde in den deutschen Medien oft als „Supergedenkjahr“ bezeichnet. Diese Bezeichnung bewegte mich zu einer intensiven Recherche der sich jährenden Ereignisse und führte schließlich zur Entstehung dieses Triptychons. Vor meiner Leinwand stehend, von Emotionen der Wut und Ungläubigkeit überwältigt, versuchte ich, die gewalttätige Geschichte unserer „Zivilisation“ in Farbe und Form zu verarbeiten.
I. Minerva – Die Vorzeit
Minerva, in warmen Tönen von Gelb, Gold, Rosa, Rot und Braun, ruft die Anfänge unserer Zivilisation in Erinnerung. Eine dominierende goldfarbene Putte mit einem Füllhorn in erdigen Farben steht im Mittelpunkt dieses Panels und symbolisiert Überfluss und Wohlstand. Während die subtilen Anspielungen auf das Römische Reich und dessen Einfluss auf die westliche Kultur im Hintergrund mitschwingen, steht die Putte als Zeichen für die Fruchtbarkeit und den Reichtum der Erde und ihrer Kulturen.
II. Bellona – Die Macht und Kämpfe der Gegenwart
Bellona, in lebendigen Orange- und Gelbtönen, repräsentiert die jüngere Geschichte und ihre aktuellen Herausforderungen. Die Anspielungen auf Rodins Bellona und die Krone der Freiheitsstatue thematisieren die Dualität von Macht und Freiheit. Die Darstellungen von Soldaten, Ho Chi Minh und August Macke sind Zeugen der Konflikte und kulturellen Veränderungen des 20. Jahrhunderts.
III. Maitreya – Die Zukunft und darüber hinaus
Maitreya, in dunklen Schattierungen von Schwarz, Blau und Lila, verkörpert Hoffnung und das Potenzial der kommenden Zeiten. Der chinesische Drache und der Satellit symbolisieren technologischen Fortschritt und Globalisierung, während die Erde uns an unsere Verantwortung für den Planeten mahnt.
Die Technik des groben, ungeduldigen Pinselduktus in Acrylfarben spiegelt die turbulente Natur der Geschichte wider. Die überlagernden Schichten erinnern an die vielschichtige Komplexität der menschlichen Erfahrung und sind reminiscent an expressionistische Kunstwerke, die ebenfalls tiefe Emotionen und gesellschaftliche Unruhen thematisierten.
Die Farbpalette des Triptychons, historisch betrachtet, ruft unterschiedliche Emotionen hervor: Warme Farben wie Rot und Orange symbolisieren Leidenschaft und Konflikt, während kühle Töne wie Blau und Grün für Ruhe und Hoffnung stehen.
Ich lade die Betrachter*innen ein, sich in eine Reflexion über die wiederkehrenden Muster der Geschichte zu vertiefen. Es ist meine Absicht, dass dieses Kunstwerk zum Nachdenken anregt und zu tieferen Gesprächen über unsere Rolle in der Geschichte inspiriert.
Ich hoffe, dass „Supergedenkjahr“ als ein Fenster in meine künstlerische Reflexion und Interpretation der menschlichen Erfahrung dient. Es ist eine Einladung, gemeinsam auf eine Reise durch Zeit und Geschichte zu gehen.
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