Dicke Frau (2018)

Mit „Dicke Frau“ möchte ich die Art und Weise hinterfragen, wie wir den weiblichen Körper wahrnehmen, insbesondere in einer Zeit, in der soziale Medien ein oft verzerrtes und unerreichbares Schönheitsideal propagieren. Dieses Gemälde hinterfragt den Druck, dem viele Frauen ausgesetzt sind, sich an ein idealisiertes und weitgehend virtualisiertes Schönheitsbild anzupassen — ein aufokrouiertes Selbstbild, das meist in unerreichbarer Ferne von der Realität menschlicher Körper angesiedelt ist.

Bei der Entstehung dieses Werks ließ ich mich von der reichen Tradition inspirieren, in der Künstler*innen die Fülle des menschlichen Körpers zelebrierten – von den üppigen Figuren Rubens‘ bis zu den ungeschminkten Akten Lucian Freuds.

Die Figur in Fat Woman ist in einer Pose dargestellt, die Verletzlichkeit und Stärke vereint. Ihre Kurven sind in Öl, Kohle und Tinte dargestellt und wollen so gesehen werden, wie sie sind – unverfälscht, alles andere als perfekt, menschlich und echt. Im Gegensatz zu Lucian Freud habe ich dafür eine lebensbejahende Farbpalette mit warmen Untertönen gewählt, die das Leben und die Wärme des Körpers betonen, während die texturierte Oberfläche dazu einlädt, eine Verbindung zur greifbaren Realität des Fleisches herzustellen.