Klimakleber (2023)

„Klimakleber“ ist ein politisches Gemälde, das die Dringlichkeit der globalen Klimakrise auf radikale Weise ins Zentrum rückt. Die junge Figur steht vor einer bedrohlich anmutenden, brennenden Szenerie, die an lodernde Waldbrände, schmelzende Pole und ausgetrocknete Landstriche erinnert. Diese reduzierte, unvollständige Darstellung des Gesichts, die bewusst fragmentarische Farbgebung und die bewusst gewählte Unschärfe in der Umgebung sind keine ästhetischen Zufälle: Sie zielen darauf ab, Betrachter*innen aus ihrer Komfortzone zu holen und ein Gefühl der Unruhe, aber auch der Verantwortung zu vermitteln.

Im Zusammenspiel mit dem Begriff „Klimakleber“ – einer kontroversen Bezeichnung für Klima-Aktivist*innen, die mittels drastischer Maßnahmen auf die rasanten Umweltzerstörungen aufmerksam machen – stellt dieses Werk eine konfrontative Frage: Wie reagieren wir als Gesellschaft auf diejenigen, die sich gegen die Normalisierung der Krise wehren? Das Bild verzichtet auf klare Parteinahme, fordert aber eine Auseinandersetzung mit der moralischen und politischen Dimension unseres Handelns. Statt gefälliger Dekoration bietet „Klimakleber“ einen Anstoß, über bequeme Ignoranz hinauszugehen und das eigene Verhältnis zur Klimakrise kritisch zu hinterfragen.