Vibrant mixed-media painting: purple-toned woman lifts arm amid chaotic collage of text fragments, algorithms and QR code under ‘WHY

Why This Result? (2025)

Mixed Media (Image Transfer, Collage, Öl) auf Leinen

100 x 100 cm

Why This Result?

Über algorithmisches Begehren, digitale Fragmentierung und den Zwischenraum menschlicher Autonomie

Ich bin keine Programmiererin. Ich bin Malerin – mit einer Geschichte. Ich wurde adoptiert, arbeitete im Pflegebereich, engagierte mich im Ostberliner Häuserkampf, studierte Sozialwissenschaften und baue heute an Bildern, die sich der Analyse entziehen. Mein Werk „Why This Result?“ ist kein Gemälde im klassischen Sinn. Es ist eine Störung. Eine Konfrontation. Ein Bild gewordener Konflikt im postlinearen Raum zwischen Mensch und Maschine.

Das Bild entstand in Kollaboration mit einer KI – nicht als Werkzeug, sondern als Co-Autorin. Nicht zur Dekoration, sondern zur Provokation. Ich habe sie befragt, provoziert, konfrontiert. Und sie hat zurückgegeben: Fragmente, Codes, Widersprüche. Was daraus entstanden ist, ist eine visuelle Denkfigur über algorithmisches Begehren – und über unser zunehmendes Leben in Systemen, deren Funktionsweise wir weder sehen noch verstehen.

Im Zentrum des Bildes steht eine weibliche Figur – expressiv, farbstark, aufbrechend. Ihr Blick richtet sich nach oben, kämpferisch, suchend, trotzig. Sie ist Mensch, aber nicht allein. Sie steht inmitten eines visuell überladenen Terrains, das aus digitalem Rauschen, Textsplittern und algorithmischen Trümmern besteht. „Why this result?“ – diese zentrale Frage verweist auf das Intransparente, das Black-Box-Verfahren, das die heutige Welt zunehmend strukturiert: Empfehlungssysteme, Sichtbarkeitsalgorithmen, automatisierte Auswahlprozesse. Warum genau diese Entscheidung? Warum diese Sichtbarkeit – und nicht jene?

Als Künstlerin in der Gegenwart kann ich mich dieser Realität nicht entziehen. Aber ich kann sie brechen, spiegeln, sichtbar machen. Die QR-Codes, Schriftzeichen in verschiedenen Sprachen, unleserliche Satzfetzen und das absichtlich überladene Layout des Werks sind Teil eines konzeptuellen Angriffs auf algorithmisch gesteuerte Logiken von Klarheit, Funktionalität, Messbarkeit.

In „Why This Result?“ geht es auch um Transhumanismus – aber nicht als Verheißung technischer Erlösung, sondern als Machtverschiebung. Was passiert, wenn der Mensch nicht mehr Subjekt, sondern Datenlieferant wird? Wenn Entscheidungen durch Systeme getroffen werden, die weder ethisch noch empathisch sind, sondern lediglich effizient? Ich stelle diesen Entwicklungen keine naive Maschinenkritik entgegen. Ich nehme das Verhältnis ernst. Ich arbeite mit KI, weil ich wissen will, wohin diese Beziehung führen kann – und wo sie kippt.

Das Werk steht damit in einer Linie mit kulturkritischen Positionen wie Hito Steyerl oder Lynn Hershman Leeson, die digitale Technologien als machtpolitische Akteure begreifen. Gleichzeitig ist es verankert in der Tradition feministischer Gegenbilder, in der Störung dominanter Darstellungen durch visuelle Komplexität. Hier wird nicht erklärt, sondern gestört. Nicht geglättet, sondern gerissen.

Ich arbeite mit Öl, Collage, Transfertechniken, digitalen Fragmenten. Meine Bilder entstehen in Schichten – wie Gedächtnisse, wie Systeme. Nichts ist eindeutig. Vieles widerspricht sich. Absichtsvoll.

„Why This Result?“ ist ein Versuch, den Moment zu zeigen, in dem Systeme flackern – bevor sie entscheiden. Ein Bild, das nicht beruhigt, sondern stört. Nicht belehrt, sondern herausfordert. Und vielleicht – im besten Fall – dazu anregt, die eigene Rolle in diesen Systemen neu zu sehen.

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